Produktionsbehinderungen durch fehlende Rohstoffe und Vorprodukte: 97 Prozent der unterfränkischen M+E Betriebe betroffen
Brossardt: „Ende der Mangelsituation erst in der zweiten Hälfte 2022 erwartet“
(Würzburg, 20.10.2021). 97 Prozent der Betriebe der unterfränkischen Metall- und Elektro-Industrie werden aktuell durch einen Mangel an Rohstoffen, Material und Vorprodukten in ihrer Produktion beeinträchtigt, über 30 Prozent sogar stark. „Das sind alarmierende Zahlen. Sie belegen eindrücklich die dramatische Lage in der unterfränkischen M+E Industrie. Der an Dynamik gewinnende Aufschwung aus dem tiefen Corona-Tal droht an Lieferengpässen und Materialknappheit zu scheitern“, kommentiert bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt eine aktuelle Umfrage der M+E-Arbeitgeberverbände unter ihren unterfränkischen Mitgliedsunternehmen.
Laut Umfrage kämpfen über 85 Prozent der Unternehmen mit einem Mangel an Material und Rohstoffen, etwas weniger dramatisch sieht es bei den Vorprodukten aus. Nahezu alle Betriebe sind von verspäteten Lieferungenbetroffen, bei fast 60 Prozent wird zu wenig geliefert und rund einem Fünftel weisen die Rohstofflieferungen eineunzureichende Qualität auf. „Besonders erschreckend ist, dass knapp 60 Prozent der Betriebe einzelne Materialienüberhaupt nicht mehr bekommt. Da steht mitunter die gesamte Produktion still“, erklärt Brossardt und ergänzt: „Zeitgleich sind die Einkaufspreise bei den Rohstoffen im Schnitt bereits um 27 Prozent gestiegen. Das belastet unseren Standort mitten im Aufschwung schwer.“
Die Probleme für den aktuellen Materialmangel bestehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Produktion und bei Transportschwierigkeiten. „Besonders betroffen sind hier Lieferungen aus dem Inland. Über vier Fünftel der Betriebe berichten hier von Beeinträchtigungen“, so Brossardt. Auch berichten fast 80 Prozent der Unternehmen von Beeinträchtigungen bei Vorprodukten aus China.
Laut Umfrage erwartet rund ein Drittel der Betriebe das Ende der Rohstoffmangelsituation erst in der zweitenJahreshälfte 2022, über 40 Prozent können es noch gar nicht abschätzen. „Schon heute liegt der erwarteteUmsatzrückgang im Kalenderjahr 2021 bei im Durchschnitt 17 Prozent. Die Reaktionen reichen von der Suche nach alternativen Lieferanten und Produkten, über Preiserhöhungen, die Einschränkung der Produktion bis hin zur Kurzarbeit“, berichtet Brossardt und fordert: „Schon jetzt müssen über 30 Prozent der Betriebe wegen der Lieferengpässe kurzarbeiten. Die Politik sollte deshalb eine Verlängerung der verbesserten Kurzarbeiterreglungen verabschieden. Außerdem würde eine optimierte Zollabfertigung weiterhelfen.“
Die Umfrage wurde zwischen dem 12. und 17. Oktober durchgeführt.

Quelle: ibw bayern

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