100 Jahre Wildnis und Forstwirtschaft Steigerwald-Zentrum. Foto: Kathrin Michaelis

Drei neue Ausstellungen warten auf die Besucher
Dank der nun rasch sinkenden Inzidenzwerte im Landkreis Schweinfurt freut sich das Team des Steigerwald-Zentrums seine Ausstellung und seinen Regionalladen rechtzeitig in den Pfingstferien wieder öffnen zu können. Bistro und Terrasse bleiben vorerst allerdings noch geschlossen.
Zeltausstellung „Zeitreise zum Zukunftswald“
Wie könnte sich das Waldbild in Bayern durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten verändern? Das kann man noch bis zum 20. Juni wie in einem Zeitraffer beim Gang durch ein Zelt auf der Wiese vor dem Waldinformationszentrum erleben.
Die Zeitreise führt auf einen Klimapfad, der die ansteigenden bayerischen Durchschnittstemperaturen mit den noch heimischen und hier bald möglichen Baumarten in Beziehung setzt. Annähernd 600 Topfballenpflanzen mit 25 Baumarten begleiten den Besucher im Zelt und erzählen die Geschichte von vertrocknenden Fichten, stabilen Mischwäldern und kommenden Gastbaumarten in Bayerischen Wäldern.
„Diese Zeitreise durch verschiedene Zukunftsszenarien führt dem Besucher drastisch vor Augen, dass die Dauerkrise Klimawandel dem heimischen Wald mit hohen Temperaturen und fehlenden Niederschlägen schwer zusetzt,“ erklärt Andreas Leyrer, der forstliche Leiter des Zentrums. Begleitend zur Ausstellung bieten die Förster des Steigerwald-Zentrums deshalb Informationen zu einem zukunftsorientierten Waldumbau und Führungen zur nahen Waldklimastation und beispielhaften Waldbildern an.

 

Zeitreise zum Zukunftswald Steigerwald Zentrum. Foto: Constanze Stern
50 Jahre Naturpark Steigerwald
Im Foyer zeigt das Zentrum noch bis zum 6. Juni die Wanderausstellung „Naturparke in Bayern“. Die Ausstellung schildert mit bild- und informationsstarken Ausstellungswänden und interaktiven Elementen anhand konkreter Beispiele, wie die 19 Naturparke in Bayern ihre Gebiete mit vielfältigen Maßnahmen erhalten, entwickeln und für jeden erlebbar machen. Die Ausstellung ist deshalb gegliedert in Bereiche wie etwa Wasser, Wald, Artenvielfalt sowie die Rolle des Menschen.
„Gerade in den vergangenen Monaten hat man sehen können, dass die Menschen die „Perlen vor Ihrer Haustür“ immer mehr wertschätzen“, so Andreas Leyrer.
Die Landethik Aldo Leopolds – 100 Jahre Wildnis und Forstwirtschaft
Wie müssen Lebensräume beschaffen sein, um gleichzeitig Menschen und Wildtieren ein Auskommen zu ermöglichen? Diese Frage bewegte den deutschstämmigen Forstwissenschaftler Aldo Leopold schon vor 100 Jahren. Er schlug deshalb dem US Forest Service bereits im Jahr 1922 die Einrichtung von Wildnisgebieten vor, in denen ursprüngliche Natur und Menschen zusammenfinden konnten; allerdings — anders als in Nationalparken — ohne die Annehmlichkeiten von Autos und Gebäuden.
Neben einem hochwertigen Naturtourismus lag Leopold die Artenvielfalt am Herzen. Nach vielen Forschungsreisen, die Ihn auch nach Deutschland führten, erkannte er, wie wichtig auch die Agrar- und Kulturlandschaft für die Artenvielfalt ist. Er war überzeugt, dass die Wildnis-Gebiete auch „Land-Laboratorien“ darstellten, aus denen die Landnutzer der umgebenden Regionen lernen können, wie die Lebensräume sein sollten, um mehr Artenvielfalt auch in die Kulturlandschaft zu bringen.
Die Ausstellung zur Landethik Aldo Leopolds ist noch bis zum 25. Juli 2021 in Handthal zu sehen.
Waldwundertüte für Familien
Um Kinder zum eigenen Naturerleben anzuregen, bieten die Waldpädagoginnen des Zentrums auch weiterhin eine „Waldwundertüte“ für Familien an.
„Die Wundertüte ist gefüllt mit allerlei Materialien und Ideen rund um das Thema Wald“ verrät Försterin Theresia Hof. „Neben einem Bausatz für Samenkugeln finden sich darin auch ein Bastelset, ein Experiment, Wissenswertes über Natur und Wald und auch einige Ideen für den nächsten Familienausflug ins Grüne.“
Das kleine Überraschungspaket kann gegen eine Schutzgebühr von 3,- Euro zu den üblichen Öffnungszeiten des Zentrums erworben werden.
Das Steigerwald-Zentrum ist von Dienstag bis Sonntag von 10-18 Uhr geöffnet.

Quelle: Steigerwald-Zentrum

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