Nach Konflikt in Erstaufnahmeeinrichtung – Mutmaßlicher Flaschenwerfer in U-Haft – Zehn Personen in verlängertem Gewahrsam
SCHWEINFURT. Nach dem Großeinsatz am Dienstag in der Schweinfurter Erstaufnahmeeinrichtung befindet sich inzwischen ein Asylbewerber in Untersuchungshaft. Dem 28-jährigen Ivorer wird vorgeworfen, eine Flasche in Richtung der Einsatzkräfte geworfen zu haben. Zehn weitere Bewohner der Unterkunft befinden sich auf richterliche Anordnung in verlängertem Gewahrsam.
Wie bereits berichtet, war es am Dienstagnachmittag auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung am Kasernenweg zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. In dessen Verlauf kam es zu Situationen, bei denen aus einer größeren Gruppe von Bewohnern heraus zum Beispiel eine gefüllte PET-Flasche in Richtung der Einsatzkräfte geworfen oder Beamte tätlich angegriffen wurden. Die Ordnungshüter setzten daraufhin vereinzelt Pfefferspray ein, um weitere Übergriffe zu verhindern. Während des Einsatzes wurde dem Sachstand nach eine Bewohnerin leicht verletzt. Polizisten kamen nicht zu Schaden.
Insgesamt elf Personen wurden vorläufig festgenommen, darunter auch der 28-jährige, mutmaßliche Flaschenwerfer. Er wurde am Mittwoch auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Schweinfurt vorgeführt, der Untersuchungshaftbefehl wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und versuchter gefährlicher Körperverletzung erließ.
Gegen die übrigen zehn Festgenommenen laufen weitere Ermittlungsverfahren. Sie wurden ebenfalls Richtern beim Amtsgericht Schweinfurt vorgeführt, die anordneten, dass die Frau und die neun Männer auf Grundlage des Polizeiaufgabengesetzes zur Gefahrenabwehr für weitere drei Wochen in Gewahrsam bleiben. Dies war unter anderem notwendig, um eine erneute Beteiligung der Betroffenen an gleichartigen Vorfällen zu verhindern.
Die noch andauernden strafrechtlichen Ermittlungen werden von der Kriminalpolizei Schweinfurt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt.