Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2017 bei der Polizeistation Bad Königshofen

Bad Königshofen im Grabfeld – Die Polizeistation Bad Königshofen im Landkreis Rhön-Grabfeld kann hinsichtlich der Kriminalitäts- und Verkehrsstatistik des vergangenen Jahres für ihren Zuständigkeitsbereich überwiegend recht positive Aussagen treffen.
Im Kriminalitätsbereich konnte 2017 eine erfreuliche Senkung der Straftaten festgestellt werden und auch im Verkehrsbereich kam es zu einer Abnahme der Straßenverkehrsunfälle.

– Kriminalitätsstatistik

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Im Zuständigkeitsbereich der PSt Bad Königshofen wurden im Jahr 2017 477 Straftaten registriert. Das bedeutet eine Abnahme um 26 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr. Die Kriminalitätsbelastung pro-Kopf kann damit weiterhin als sehr niedrig eingestuft werden und unterschreitet den bayerischen Durchschnitt deutlich.

Vergleicht man die Deliktsbereiche, ist erkennbar, dass nach wie vor die „klassischen Delikte“ Diebstahl, Sachbeschädigung und Körperverletzung den Großteil der der von den Polizeibeamten der Polizeistation Bad Königshofen zu bearbeitenden Straftaten ausmachen. Hinzugekommen ist im vergangenen Jahr ein vermehrtes Auftreten der Betrugs- und Vermögensdelikte.

Die Aufklärungsquote, also der Anteil der geklärten Fälle im Verhältnis zur Gesamtzahl der registrierten Straftaten, bewegt sich seit Jahren auf einem hohen Niveau und hat im Jahr 2017 mit 78,8 % ein neues Spitzenergebnis erreicht. Die sehr gute Aufklärungsquote des Jahres 2016 konnte somit nochmals um 6,6 % gesteigert werden.

Nach wie vor machen die einfachen und schweren Diebstähle mit 106 Delikten – die Zahlen sind gegenüber des Vorjahres gesunken – den Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit aus. 53 Sachbeschädigungen, hauptsächlich im öffentlichen Raum begangen, musste im Jahr 2017 von den Beamten bearbeitet werden, genauso wie die Aufnahme von sogenannten Rohheitsdelikten. Hierunter fielen im letzten Jahr 52 Fälle von Straftaten wie Körperverletzungen ohne oder mit Einsatz gefährlicher Gegenstände, strafrechtlich relevante Bedrohungen oder Nötigungen. Vermögens- und Betrugsdelikte schlugen mit 100 Fällen zu Buche und weiterhin Beleidigungen mit 33 Fällen und Rauschgiftdelikte mit 41 Fällen. Weitere Straftaten nach dem Strafgesetzbuch – 23 Fälle – wie Hausfriedensbruch, Unterschlagung, Widerstand, Urkundenfälschung usw. sowie Straftaten nach den strafrechtlichen Nebengesetzen (55) wie z.B. Tierschutz-Waffen-Umweltrecht, vervollständigen die Fallanalyse.

Die Anzahl von Wohnungseinbrüchen im Jahr 2017 ging leicht zurück. Im Altlandkreis wurde in der Winterzeit nur einmal in eine Wohnung eingebrochen.

Bei den registrierten Straftaten wurden insgesamt 282 Tatverdächtige ermittelt, davon waren 214 männlich und 68 weiblich. Ausländische Tatverdächtige sind mit 27 Personen vertreten, was einem Anteil von 9,5 % und damit einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Unter den ermittelten Straftätern befanden sich 12 Kinder, 19 Jugendliche, 36 Heranwachsende und 215 Erwachsene.

– Verkehrsstatistik

Im vergangenen Jahr ereigneten sich insgesamt 567 Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der PSt Bad Königshofen. Im Vorjahr gab es 58 Unfälle mehr. Bei den 55 Unfällen mit Personenschaden wurden 79 Menschen verletzt, davon 21 schwer, d.h. mit stationärem Krankenhausaufenthalt.

Zudem waren im Jahresverlauf sechs Verkehrstote bei fünf Unfällen zu beklagen.
Ein Fußgänger wurde Anfang Februar beim Überqueren der B 279 zwischen Ober- und Unteressfeld von einem Pkw erfasst und getötet.
Einen weiteren Toten gab es Mitte März, ebenfalls auf der B 279 zwischen Untereßfeld und Bad Königshofen. Ein Pkw-Fahrer kam in einer langgezogenen Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal in einen entgegenkommenden Sattelzug.
Ein Fahrradfahrer wurde Anfang April beim Überqueren der B 279 bei Bad Königshofen an einer Kreuzung von einem Pkw erfasst und getötet.
Gleich zwei Verkehrstote waren Ende Mai bei einem Verkehrsunfall auf der B 279 zwischen Bad Königshofen und Großeibstadt zu beklagen. Ein Verkehrsteilnehmer kam auf die Gegenfahrbahn und stieß frontal mit einem anderen Pkw zusammen. Beide Fahrzeugführer erlagen ihren Verletzungen.
Der letzte tödliche Unfall des Jahres 2017 ereignete sich Ende Oktober zwischen Kleinbardorf und Merkershausen. Hier kam ein voll besetzter Pkw von der Straße ab und prallte gegen einen Wasserdurchlass. Ein Mitfahrer wurde hierbei getötet.

Insgesamt wurde bei 4 Verkehrsunfällen Alkohol- oder Drogeneinfluss bei den Unfallbeteiligten festgestellt. Bei Verkehrskontrollen wurden im Jahresverlauf 16 weitere Fahrer bei Alkoholfahrten angetroffen und aus dem Verkehr gezogen, bevor Unfälle passiert waren.
Weiterhin wurden bei Verkehrskontrollen 3 folgenlose Drogenfahrten registriert. Daneben wurden bei Verkehrskontrollen 13 Fahrzeuglenker ohne die erforderliche gültige Fahrerlaubnis angetroffen.
Die fortwährend hohe Zahl von Verkehrsunfallfluchten beschäftigte die Sachbearbeiter der PSt Bad Königshofen auch im Jahr 2017. So wurden 82 Unfallfluchten aufgenommen, 24 davon, also ca. 29 %, konnten aufgeklärt werden. Mittlerweile sollte jedem Unfallbeteiligten klar sein, dass es nicht nur ein Gebot des Anstands ist, für Fehlverhalten gerade zu stehen, sondern dass das unerlaubte Entfernen vom Unfallort eine Straftat mit hohem Entdeckungsrisiko darstellt, die mit Geld- oder Freiheitsstrafe sowie mit Führerscheinentzug bestraft werden kann.

Im Jahr 2017 ereignete sich, wie im vergangenen Jahr, zum Glück kein Schulwegunfall.

Hauptunfallursachen stellen, wie in den letzten Jahren, Vorfahrts- und Vorrangverstöße, zu geringer Sicherheitsabstand und insbesondere überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit.
Die PSt Bad Königshofen versuchte auch im Jahr 2017 mit verstärkter Überwachung diesen Ursachen entgegenzuwirken.
Dabei wurde der Fokus auf die Risikogruppen der Schnellfahrer und die Bekämpfung der häufigsten Unfallursachen gelegt.
Bei Laserüberwachungen wurden so 139 Schnellfahrer im Anzeigenbereich festgestellt, was z.B. bei „normalen“ Pkws außerorts eine Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit um mindestens 21 km/h bedeutet. In einigen Fällen musste sogar ein Fahrverbot verhängt werden.

Sowohl im Bereich Kriminalität als auch im Bereich des Verkehrsunfallgeschehens und der Verkehrsüberwachung zieht die PSt Bad Königshofen auch für das Jahr 2017 eine positive Bilanz. Im Jahresrückblick kann auf eine gute Sicherheitslage mit sehr hoher Aufklärungsquote als auch auf einen zum größten Teil positiven Trend im Straßenverkehr beim Unfallgeschehen und den Überwachungstätigkeiten verwiesen werden. Dies ist nicht nur den Beschäftigten der Polizeistation, sondern auch der Bevölkerung des Grabfeldes zu verdanken. Durch deren Unterstützung und Hinweise, sowie durch ihr Verständnis für Verkehrskontrollen, haben sie die Polizeiarbeit unterstützt und somit zu diesem guten Ergebnis beigetragen.