Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. In der Schweinfurter Euerbacher Straße sind am Vormittag verdächtige Chemikalien gefunden worden. Ein Gerichtsvollzieher hatte die Flüssigkeiten in einer Obdachlosenunterkunft entdeckt und einen Notruf abgesetzt. Am frühen Nachmittag gab es schließlich in der Spitalstraße noch eine Festnahme.
In der Euerbacher Straße laufen die Ermittlungen derweil noch immer. Mehrere Wohnungen sind geräumt worden. Um die Chemikalien zu identifizieren sind Spezialkräfte aus München vor Ort.

UPDATE:

Nach dem Chemikalienfund in der Schweinfurter Wohnunterkunft wurden drei Männer und eine Frau, jeweils mit deutscher Staatsangehörigkeit, vorläufig festgenommen. Bei drei dieser Personen hatte sich im Zuge der folgenden Ermittlungen der Verdacht erhärtet, dass sie mit den aufgefundenen Stoffen in Verbindung stehen könnten.

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Im Rahmen einer ersten Begutachtung wurde festgestellt, dass die aufgefundenen Chemikalien in ihrer Gesamtheit zur Herstellung von Sprengstoff geeignet sind. Eine abschließende Beurteilung hinsichtlich der Gefährlichkeit und einer etwaigen Bestimmung der Stoffe ist Gegenstand der noch andauernden Ermittlungen. Die aufgefundenen Chemikalien werden zur Stunde durch Experten des Bayerischen Landeskriminalamts untersucht. Sofern eine Transportfähigkeit nicht gegeben ist, werden die Stoffe am Abend oder im Laufe der Nacht aus dem Gebäude gebracht und unschädlich gemacht.

In der eingerichteten Notunterkunft werden inzwischen rund 100 Personen betreut, die von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen sind. Bewohner des geräumten Bereichs, deren Unterbringung bislang noch nicht geregelt ist, können sich jederzeit an die Polizeiinspektion Schweinfurt, Tel. 09721/2020, wenden.

UPDATE:

Ein Großteil der gestern in Schweinfurt entdeckten Chemikalien ist kontrolliert gesprengt worden. Drei Verdächtige werden mit den Stoffen in Verbindung gebracht. Die Chemikalien, mit denen der Bau von Rohrbomben möglich gewesen wäre, waren gestern in einer sozialen Einrichtung entdeckt worden. Fachleute konnten das Material ins Freie schaffen und sprengen. Der Knall war Hunderte
Meter weit zu hören. Die Ermittler gehen nun der Frage nach, warum die drei Verdächtigen die Chemikalien lagerten. Es handle sich um deutsche Staatsangehörige. Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund gebe es bisher nicht, teilte ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts mit.